Besondere Umstände erforderten im Jahr 2020 kreative und verlässliche neue Wege, um die Vertreterversammlung durchführen zu können. Von Vorstand und Aufsichtsrat wurde deshalb die von der Bundesregierung zugelassene Durchführung in digitaler Form gewählt. Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Matthias Nadler konnte hierzu die Mitgliedervertreter im Live-Stream begrüßen.

Positive Resonanz für die erste Online-Veranstaltung
Vertreterversammlung der Brandenburger Bank Volksbank-Raiffeisenbank eG erstmals im Live-Stream
Erwartungen fürs Geschäftsjahr 2019 übertroffen
Das Vorstandsmitglied Frank Robby Wallis setzte sich in seinem Vortrag einleitend mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im abgelaufenen Geschäftsjahr auseinander, die den geschäftlichen Erfolg der Bank maßgeblich beeinflusst haben. Er berichtete, dass 2019 von einem deutlichen Konjunkturabschwung gekennzeichnet war. Mit einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts von nur noch 0,6 % war das Wachstum ähnlich schwach wie zuletzt 2013.
In der Regionalität sowie der engen persönlichen Beziehung zwischen den Kundenberatern und den Kunden der Bank sieht Frank Robby Wallis nach wie vor den Kern des Erfolges der Genossenschaftsbank. Mit dem Verlauf des zurückliegenden Geschäftsjahres zeigte er sich sehr zufrieden. Per Saldo hat die Entwicklung der Brandenburger Bank im abgelaufenen Geschäftsjahr die Erwartungen des Vorstandes sowohl im Blick auf das Wachstum als auch auf die Ertragslage erfüllt und zum Teil sogar übertroffen.
Die Brandenburger Bank hat 2019 ihr Kreditgeschäft in der Region weiter ausgebaut. „Auch im zunehmend schwierigen Zinsumfeld stehen wir unseren Kundinnen und Kunden als zuverlässige Finanzierungspartner zur Seite“, unterstreicht Vorstandsmitglied Frank Robby Wallis. Die Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) stelle eine steigende Herausforderung dar. „Sie belastet die Sparerinnen und Sparer, erhöht die Gefahr von Spekulationsblasen am Finanzmarkt und wirkt sich – wie ökonomische Studien zeigen – langfristig negativ auf die gesamte Volkswirtschaft aus“, so Wallis. „Die seit 2019 amtierende neue EZB-Chefin Christine Lagarde sollte die Zeichen der Zeit erkennen und eine Rückkehr zu marktgerechten Zinsen einläuten.“


Anhaltender Boom bei Wohnimmobilien
Der schwierigen Zinssituation zum Trotz flossen der Genossenschaftsbank 2019 weitere Kundeneinlagen zu. Deren Volumen erhöhte sich um 11 Prozent auf 504,1 Millionen Euro. Zudem stiegen die verwalteten Guthaben der Brandenburger Bank-Kundinnen und -kunden in Wertpapierdepots und bei genossenschaftlichen Partnerinstituten wie der Bausparkasse Schwäbisch Hall oder der R+V-Versicherung um 1,5 Prozent. „Bei so niedrigen Zinsen, wie wir sie im Moment haben, ist es besonders wichtig, auf ertragsstärkere Anlageformen wie Aktien und Fonds zu setzen und nicht die gesamten Ersparnisse auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto zu belassen“, betont Bankvorstand Wallis.
Der anhaltende Boom bei Wohnimmobilien 2019 hatte zur Folge, dass die Ausleihungen der Brandenburger Bank an private Kundinnen und Kunden um 24 Prozent auf 102 Millionen Euro zunahmen. Aufgrund einer lebhaften Investitionstätigkeit der heimischen Wirtschaft stieg der Bestand an Unternehmenskrediten um 16 Prozent auf 283,6 Millionen Euro. Die Bilanzsumme der Kreditgenossenschaft stieg 2019 um 7,5 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 646,5 Millionen Euro.
Darüber hinaus erhöhte sich das Volumen der Kredite, die die Genossenschaftsbank an Partnerinstitute wie die Münchner Hypothekenbank oder die DZ HYP vermittelte, um 7,2 Prozent auf 32,4 Millionen Euro. Zudem vermittelte die Volksbank-Raiffeisenbank zinsgünstige Darlehen der öffentlichen Förderbanken an Privat- und Unternehmenskunden in Höhe von 4,9 Millionen Euro.
Positive Entwicklung der Mitgliederzahlen
„Eine besonders erfreuliche Zahl ist für mich zudem der Anstieg unserer Mitgliederzahl um 143 Personen auf 8.328 Menschen“, berichtet Vorstand Wallis. „Unsere Mitglieder honorieren unsere wichtige Rolle im regionalen Kredit- und Einlagengeschäft. Dieses ist für uns ein zentraler Teil unseres genossenschaftlichen Förderauftrages. Daher freuen wir uns sehr über das weitere Wachstum bei Krediten, Einlagen und Mitgliedern“, bekräftigt Vorstand Frank Robby Wallis.
„Unser Engagement für unsere 8.328 Mitglieder und die Region beschränkt sich aber nicht auf das klassische Bankgeschäft. Das zeigen unsere vielfältigen Unterstützungsleistungen für lokale Vereine und Initiativen.“ Hiervon profitierten beispielsweise soziale Projekt und Verein in der Region. Insgesamt griff die Brandenburger Bank zahlreichen Kindergärten, Schulen und Vereinen im Geschäftsgebiet im vergangenen Jahr mit ??? Euro unter die Arme.
„Eine bedeutsame Rolle spielen wir zudem als Arbeitgeber und Ausbilder. Aktuell beschäftigen wir 120 Menschen, darunter 10 Auszubildende“, unterstreicht Vorstandsmitglied Jens-Uwe Oppenborn. „Auch als Steuerzahler leisten wir einen relevanten Beitrag für unsere Region und darüber hinaus.“ 2019 zahlte die Brandenburger Bank Steuern in Höhe von 1.641.343,26 Euro.
Ergebnisentwicklung
Detailliert berichtete die Brandenburger Bank auf der virtuellen Vertreterversammlung über ihre Ertragslage. Das Betriebsergebnis betrug 436.613,80 Euro und lag damit in etwa auf dem Vorjahresniveau. „In unserer Ergebnisentwicklung macht sich natürlich das aktuelle Zinsumfeld bemerkbar“, so Jens-Uwe Oppenborn. Er erinnerte daran, dass die EZB im September 2019 den Satz, den Kreditinstitute zahlen müssen, wenn sie Kundeneinlagen kurzfristig bei ihr parken, von 0,4 Prozent auf 0,5 Prozent erhöhte. „Für je 100.000 Euro, die wir bei der EZB anlegen, zahlen wir also aufs Jahr hochgerechnet bis zu 500 Euro. Vor 20 Jahren hätte man diese Vorstellung abwegig gefunden – heute ist sie Realität“, unterstreicht der Bankvorstand. „Obwohl wir auf eine baldige Zinswende hoffen, gehen wir realistischer Weise davon aus, dass das Zinsumfeld noch einige Zeit unverändert bleiben wird. Deswegen steuern wir durch Kostendisziplin und den Ausbau zinsunabhängiger Ertragsquellen gegen.“