Kronstadt & Fahrt durch die Karpaten Richtung Moldau
Nach einem sehr guten Frühstück packten wir wieder unsere Koffer, und anschließend wurde Kronstadt von uns erobert. Gegen Mittag besichtigten wir die „Schwarze Kirche“ und lauschten unserem Reiseführer gebannt, als er uns durch die wechselvolle Geschichte der Kirche führte. Ihren Namen erhielt sie 1689 nach einem großen Stadtbrand, bei dem auch die Kirche stark beschädigt wurde und ihre Mauern durch den Ruß schwarz gefärbt wurden. Danach lag eine längere Fahrt Richtung Moldau durch die Karpaten vor uns. Nach einem kurzen Stopp am Roten See kamen wir um 20:30 Uhr erschöpft aber zufrieden in unserem Hotel in Gura Humorului an.
Kloster Moldovița und Kloster Voroneț
Der nächste Tag begann wesentlich entspannter. Wir frühstückten nur spärlich, da uns ein gutes und recht frühes Mittagessen versprochen worden war. Wir besichtigten das Kloster Moldovița, wo uns die resolute und dennoch sehr sympathische Nonne Tatjana die orthodoxe Kirchenphilosophie näherbrachte und uns die Wandmalereien an und in der Kirche ausführlich erklärte.
Anschließend fuhren wir ein paar Dörfer weiter und besichtigten das Kloster Voroneț. Zurück im Hotel konnten wir den restlichen Nachmittag selbst gestalten.
Altstadt von Schäßburg & Dracula
Am nächsten Morgen ging es mit gepackten Koffern weiter in Richtung Sighișoara (Schäßburg) mit Besichtigungsstopps in Bistrița (Stadtrundgang und Mittagssnack) und Târgu Mureș (Stadtrundgang und orthodoxe Kirche).
Schäßburg hat eine sehr schöne Altstadt, die wir zu Fuß erkundeten. Wir wagten den steilen Aufstieg zum Festungsturm und noch weiter hinauf zur Bergkirche – es hatte sich gelohnt! In der Altstadt besichtigten wir das angebliche Geburtshaus von Graf Vlad Dracula, ein schön renoviertes altes Haus mit teilweise originalem Interieur. Ein wenig Dracula-Show durfte natürlich nicht fehlen, und wir wurden zum Gruseln ins Obergeschoss eingeladen – Fotoshooting mit Dracula im Sarg inklusive.
Pferdewagen, UNESCO-Weltkulturerbe & Sibiu
Weiter ging die Reise nach Viscri (Deutsch-Weißkirch), wo wir auf bäuerlichen Pferdewagen Platz nahmen. Damit fuhren wir zum UNESCO-Weltkulturerbe der Kirchenburg. Der Kirchenbau wurde bereits im 12. Jahrhundert begonnen, im 14. Jahrhundert kam die Festung um die Kirche hinzu.
König Charles von Großbritannien besitzt in diesem Dorf ein Haus, das mittlerweile zu einem Museum umgewandelt wurde. Anschließend gab es im Dorf ein sehr köstliches regionales Mittagessen. Gestärkt ging es weiter zu unserer letzten Etappe nach Sibiu (Hermannstadt).
Unser Abendessen nahmen wir in einem sehr alten, aber ausgezeichneten traditionellen Restaurant, dem „Hermania“, in der Altstadt ein.
Der letzte Tag war der Altstadt von Sibiu gewidmet. Schöne alte Bauten aus vielen Epochen mit verschiedenen deutschen und österreichischen Baustilen wurden uns gezeigt und mit geschichtlichen Informationen ergänzt. Danach hatten wir genügend Freizeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.
Dorf Sibiel & typisch regionales Essen
Am Abend besuchten wir das rumänische Dorf Sibiel und bestaunten in einem Museum Glasikonen, bäuerliche Kleidung und Haushaltsgegenstände aus dem 19. Jahrhundert. Zum Abendessen wurden wir bei einer Bauernfamilie zu einem typisch regionalen Essen eingeladen. Dazu gab es reichlich Wein und Pflaumenbrand, was die Stimmung in kurzer Zeit deutlich hob. Alle verköstigten Produkte stammten aus eigener Herstellung der Gastgeber.
So endete unsere Rumänienreise recht schwungvoll.
Der Rückflug gelang uns fast reibungslos – nur ein IT-Problem am BER verzögerte kurzzeitig die Kofferausgabe. Das minderte jedoch keineswegs unser tolles Reiseerlebnis in Rumänien.
Bettina Andrews
Reiseleiterin